Anna Stockbauer, Q12
Emma wohnt in Issoire, sie ist 18 Jahre alt und heute eine meiner engsten Freundinnen. Wenn ich zurückschaue, war es eine der besten Entscheidungen, beim Frankreichaustausch mitzumachen.
Meine Befürchtungen von Verständigungsproblemen und unfreundlicher Austauschpartnerin waren bereits am ersten Abend dahin, als Emma für eine Woche bei uns einzog. Die Tage mit ihr vergingen wie im Flug und waren voll von Spaß, neuen Entdeckungen, sprachlichen Fortschritten und unvergesslichen Momenten. Neben zweimaliger Teilnahme am Schüleraustausch hat sie mich im Sommer 2010 privat besucht, und in den großen Ferien 2011 habe ich eine Woche Urlaub mit meinen Eltern in der Auvergne gemacht, wo sich dann zum ersten Mal unsere Familien kennen gelernt haben.
Ich kann nur jeden dazu ermutigen, diese Gelegenheit zu nutzen, sich selbst – in einem ganz neuen Umfeld und völlig auf sich gestellt – zu testen. Es sind genug Schauermärchen im Umlauf über Austauschprogramme, aber kein einziges hat sich für mich bestätigt. Durch den Frankreichaustausch konnte ich mein Französisch enorm verbessern, seitdem habe ich keine Scheu vorm Reden mehr, ich habe viel Neues und Spannendes erlebt und die Tage in der Gastfamilie wirklich genossen. Aber das Beste ist – ich habe eine wichtige Freundin gefunden – fürs Leben, hoffentlich!
Anna Maria Reis, Q12
Ich war dreimal beim Austausch dabei, jeweils einmal in der 8., 9. und 10. Klasse, und mir hat es super gefallen. Issoire ist wirklich eine schöne Stadt. Den Kern bildet der Marktplatz, von dem viele kleine Gassen weggehen, was typisch für Frankreich ist. Ein wenig außerhalb vom Stadtkern nahe des Bahnhofs befindet sich ein Park, wo man sich im Grünen neben einem kleinen Bach erholen kann. In der Auvergne lassen sich noch Spuren von der damaligen Vulkanzeit erkennen, einer der Gründe, weshalb man vom Puy-de-Dôme, einem großen Berg in der Nähe von Clermont-Ferrand, eine wunderschöne Aussicht genießen kann. Das Programm reichte von sportlichen Aktivitäten bis hin zu Besichtigungen von Städten, was sehr interessant und abwechslungsreich war. Allerdings wiederholt sich manches Ausflugsziel, wenn man öfter an dem Austausch teilnimmt. Mit meiner Familie verstand ich mich sehr gut. Ich versuchte mich ab dem ersten Besuch in die Familie zu integrieren und wurde super aufgenommen. Anfangs war das Reden nicht leicht, aber dank meiner Austauschpartnerin, die inzwischen eine sehr gute Freundin ist, habe ich mittlerweile gar keine Scheu mehr vor dem Reden. In den Sommerferien 2012 besuchte ich meine Gastfamilie für zwei Wochen privat, was mich wieder einmal darin bestätigt hat, dass es eine sehr gute Idee war, am Austausch teilzunehmen. Ich finde, wenn man sich ein bisschen auf die Familie einlässt und mithilft, zum Beispiel den Tisch abräumt oder fragt, ob jemand Hilfe benötigt, ist es wirklich kein Problem, sich dort gut einzuleben, da die Franzosen sehr freundlich und aufgeschlossen sind. In Frankreich wird sehr viel und spät gegessen. Anfangs ist das womöglich ein wenig ungewohnt, da es mehrere Gänge gibt und ich zum Beispiel gar nicht erwartet hatte, dass nach dem ersten Gang noch so viel zu essen kommt. Allerdings ist das Gewöhnungssache und wenn jemand zwischen dem Mittagessen (gegen 12 Uhr) und dem Abendessen (gegen 20 Uhr) Hunger bekommen sollte, ist es definitiv kein Problem, Kleinigkeiten zum Essen zu bekommen. Im Großen und Ganzen kann ich den Austausch nur weiterempfehlen! Es lohnt sich wirklich.
Caroline Riedel, Q12
Bonjour!
2009 nahm ich am Schüleraustausch Neumarkt-Issoire teil. Zu Beginn der Fahrt hatte ich noch einige Zweifel, da ich überhaupt nicht wusste, was mich in dem fremden Land und in der fremden Familie erwarten würde, aber meine anfänglichen Ängste haben sich nicht bestätigt. Der Frankreichaustausch war sehr abwechslungsreich und egal, ob wir wieder eine andere Stadt besichtigten oder eine Burgführung machten, langweilig wurde es nie. Am besten gefallen hat mir damals der Ausflug nach Le Puy-en-Velay, einer etwa 90 km von Issoire entfernten Stadt, die in einer sehr interessanten, vulkanischen Landschaft liegt. Dort sind wir unter anderem einen Berg hinaufgewandert und haben die begehbare Statue „Notre-Dame de la France“ besichtigt, die aus über 200 Kanonenkugeln gegossen wurde und 16 Meter hoch ist. Alle Franzosen, die ich in Issoire kennengelernt habe, waren sehr offen und freundlich. Die Familie, bei der ich eine Woche verbrachte, war sehr hilfsbereit und vor allem die Gasteltern haben sich sehr gut um mich gekümmert.
An die Essgewohnheiten meiner Familie musste ich mich erst gewöhnen, denn diese aß erst um 22 Uhr zu Abend und nach drei kleineren Hauptgängen gab es immer noch eine riesige Käseplatte. Beim Frühstück ist mir aufgefallen, dass – zumindest meine Familie – nur süße Sachen gegessen hat und die Getränke nicht aus Gläsern und Tassen, sondern aus aus Schalen, den bols, zu sich genommen wurden. Ich bewundere seit dem Austausch die Mentalität aller Franzosen, da diese einfach lockerer sind als die Menschen in Deutschland und nicht alles so hektisch ist. Es ist bemerkenswert, wie viele neue Wörter man in der relativ kurzen Zeit dazulernt und auch das Reden auf Französisch fällt einem Tag für Tag leichter. Der Schüleraustausch ist auf jeden Fall weiterzuempfehlen, da er wirklich sehr abwechslungsreich ist und man viele neue Leute kennenlernt. Mit einer Französin habe ich bis heute noch Kontakt und ich habe vor, sie nach dem Abitur in Frankreich zu besuchen.