Das französische Schulsystem

Im Folgenden findet ihr die wichtigsten Informationen zum französischen Schulsystem. Eines vorweg: In Frankreich ist die Schulpolitik nicht Ländersache wie in Deutschland. Sie liegt in der Hand des Staates und ist zentral organisiert. Ein Umzug vom Süden in den Norden stellt in Frankreich also schulisch in der Regel kein Problem dar. Auch die Abituraufgaben werden zentral gestellt und sind für alle Schüler in ganz Frankreich gleich. Korrigiert werden die Klausuren dann auch nicht von den Lehrern an der eigenen Schule, sondern anonym nur mit einer Nummer versehen von unbekannten Kollegen anderer Schulen. Das hat Vor- und Nachteile! Außerdem ist das Schuljahr in drei Trimester eingeteilt, d.h. alle drei Monate bekommen die Schüler ein Zeugnis. Benotet wird nach Punkten von 0-20, wobei 17 Punkte bereits sehr gut sind. Nun aber kurz zum Aufbau. Da sticht einem schon der nächste Unterschied zwischen Deutschland, oder besser gesagt Bayern, und Frankreich ins Auge. Das Schulsystem ist nicht dreigeteilt.

Die Kinder gehen zunächst im Alter zwischen zweieinhalb und sechs Jahren in eine Art Vorschule, die école maternelle, was bei uns in etwa dem Kindergarten entspricht. Sie ist nicht Pflicht. Da in Frankreich Schulen aber Ganztagesschulen sind, fällt es Müttern und Vätern leichter, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Zudem können die Kleinen bereits ab wenigen Monaten zur Betreuung in Kinderkrippen gegeben werden, bevor sie dann in die kostenfreie école maternelle gehen. Anschließend folgt der Besuch der Grundschule, der école élémentaire, die fünf statt wie uns nur vier Jahre dauert. Man durchläuft verschiedene cours, wie ihr auf dem Schaubild in den weiteren Informationen zum französischen Bildungssystem sehen könnt. Mittwochnachmittag ist in der Regel schulfrei. Die Kinder können dann in anderen Einrichtungen betreut werden. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es nach der école élémentaire oder primaire, wie sie auch genannt wird, nur eine weiterführende Schulart, nämlich das collège. Die Schulpflicht besteht bis zur Beendigung des collège im Alter von 15 Jahren. Mehr Infos findet ihr unter unserer Partnerschule, dem Collège Verrière. Nachdem die Schüler das collège beendet haben, können sie entweder eine Ausbildung oder Lehre machen oder ein lycée besuchen. Die meisten entscheiden sich für eine Fortsetzung des Schulbesuchs in der Sekundarstufe II. Nur dort gibt es die Möglichkeit, das baccalauréat, oder kurz bac genannt, das französische Pendant zum Abitur, zu absolvieren. Am lycée bleibt man normalerweise drei Jahre. Die Klassen werden, wie bereits im collège, rückwärts gezählt und heißen: seconde, première und terminale. Wenn also jemand sagt, das lycée entspräche dem Gymnasium, dann gilt das nur für die Oberstufe, die Q11 und Q12. Weitere Infos zu dieser Schulart könnt ihr unter dem Lycée Murat nachlesen. Und ein letztes wichtiges Thema: Ferien! Issoire gehört zum Schulverwaltungsbezirk Clermont-Ferrand, das heißt im französischen Ferienkalender müsst ihr unter der Zone A nachschauen, um beispielsweise Besuche außerhalb des Austausches zu planen! Die nächsten Termine sind zum Beispiel:

  • Winterferien:19.02. – 05.03.2017
  • Frühjahrsferien: 16.04. – 01.05.2017
  • Beginn der Sommerferien: 09.07.2017

Mehr Daten findest du unter http://www.education.gouv.fr/pid25058/le-calendrier-scolaire.html

In Frankreich dauern die großen Ferien übrigens bis Anfang September! Welche Unterschiede sind dir bei deinem Besuch in Issoire aufgefallen? Schreibe uns unter info@neumassoire.eu! Weitere Informationen zum französischen Bildungssystem findest du unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_Frankreich